von Wolfganz Rytz
SCHLOSSRUED - Nichts Neues im Ruedertal: Vaihingen/Enz (De) gewann zum dritten Mal in Serie das internationale Faustballturnier in Schlossrued.
Der Turnverein Schlossrued profitiert jeweils von der internationalen Faustballfamilie, die Anfang August dank der grossen Wochenendturniere in Jona und Widnau in der Schweiz gastiert. Doch in diesem Jahr ist der Spielkalender der Spitzenfaustballer überlastet. Weil eine Woche später in Schweinfurt (De) die Europameisterschaft stattfindet, fehlten im Ruedertal einige Schlüsselspieler.
Die mit Spannung erwarteten Brasilianer von Novo Hamburgo traten krass ersatzgeschwacht an und fielen ab. Aber auch Oberentfelden enttäuschte mit einem miserablen ersten Auftritt. Deshalb erreichten die Europa-Auswahl und Titelverteidiger Vaihingen/Enz den Final im Aufwärmmodus.
Ausgeglichener Final
Erst im letzten Spiel des Abends bekamen die 300 fachkundigen Zuschauer einen Hauch von internationaler Klasse vorgeführt. Dafür sorgten die beiden Hauptangreifer. Bei den Deutschen ragte der 30-jährige Altinternationale Michael Krauss heraus. Mit seinen kraftvollen Schlägen stellte er die nicht über alle Zweifel erhabene Abwehr des Europateams mit zunehmender Feuchtigkeit vor Probleme. Einzig der St. Galler Rheintaler Ex-Nationalspieler Manuel Sieber stand in der Mitte wie eine Festung und lancierte den Angriff.
Team Europa lebte vorne vom spielfreudigen Österreicher Clemens Kronsteiner. Der internationale Routinier setzte das Deutsche Spitzenteam mit variablen Schlägen und einem guten Auge für Stellungsfehler während sieben Sätzen einer harten Prüfung aus. Diese bestand Vaihingen/Enz trotz der kräfteraubenden Tage zuvor. Nach zweiten Plätzen in Wigoltingen und Elgg gewann der ersatzgeschwächte Bundesligist zum drittenmal hintereinander in Schlossrued. Allerdings musste der Favorit zweimal einen Satzrückstand ausgleichen und gab dann eine 3:2-Führung preis.
„Diese Turniere zusammen mit der internationalen Faustballfamilie machen Spass. Aber wir spüren die Belastung und die kurzen Nächte“, resümierte Matchwinner Michael Krauss. Sein Antipode Clemens Kronsteiner zeigte sich überrascht von der Leistung seines Teams. Der spanische Abwehrspieler Daniel Sarrion habe den Match seines Lebens gespielt. „Ich hatte eine schnellere Niederlage erwartet.“
Oberentfelder Rehabilitation
Zum Schluss herrschte auch bei den Aargauer Faustballvertretern Zufriedenheit. Turnierchef Jürg Hochuli atmete auf: „Der Final hat den Abend gerettet.“ Oberentfelden rettete seinerseits gegen Novo Hamburgo die Ehre. Nach harscher Kritik von Trainer Christian Zbinden gewann der Nationalliga-A-Vertreter 3:0. Eine überzeugende Vorstellung gelang aber einzig dem 17-jährigen U18-Vizeweltmeister Manuel Mosimann. Schlagmann Kevin Hagen deutete zumindest an, über welches Potential er verfügt.
Faustball
6. Internationales Abendturnier Schlossrued
Halbfinal: Novo Hamburgo (Bra) – Team Europa 2:3 (7:11, 6:11, 11:8, 11:8, 3:11). Vaihingen/Enz (De) – Oberentfelden 3:0 (11:7, 11:5, 11:8).
Spiel um Platz 3: Novo Hamburgo – Oberentfelden 0:3 (7:11, 4:11, 10:12).
Final: Team Europa – Vaihingen/Enz 3:4 (11:8, 8:11, 11:6, 4:11, 7:11, 11:5, 7:11).
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